Nase

Eine gewisse Zeit in mei­nem Leben hatte mein Körper im Kontakt mit Flachglas einige Probleme! Bei diver­sen, eigent­lich unge­woll­ten, Kontakten mit Glasprodukten (Tische, Türen) hatte mein Körper phy­sisch dar­un­ter zu lei­den. Alle Geschichten erzähle ich hier nicht – nur DIE EINE!

WARNUNG!

Wenn Du hier nach unten scrollst, siehst Du Aufnahmen, wel­che für schwa­che Personen abso­lut nicht geeig­net sind! Ich lehne jeg­li­che Verantwortung über all­fäl­lige Folgen ab!

Manchmal ist ein Mensch geis­tig abwe­send, oder er will schnell was erle­di­gen und seine nor­male Vorsicht lässt ihn im Stich. So geschah es mir im Februar 1998, als ich an einem Freitagabend meine Nasenspitze demolierte. 

Vorgeschichte

Meine dama­lige Frau lag krank im Bett. Damit Sie Ruhe hatte, habe ich die Verbindungstür zwi­schen Wohnzimmer und dem Gang zu den Schlafzimmern geschlos­sen. Nach Schulschluss habe ich mit den Kindern am Esstisch Kartenspiele gespielt. Während des Nachtessens kam ein Anruf der Blauring-Telefonkette für den Samstag. Die Weiterleitung habe ich auf nach dem Essen ver­scho­ben, man geniesst ja das Essen schliess­lich gerne warm. Nach dem Abwasch bin ich ins Volleyball Training gefah­ren. Während der Fahrt kam mir mit Schrecken in den Sinn, dass ich die Telefonkette unter­bro­chen habe! Und damals hatte ich auch noch kein Handy, also retour nach Hause. In die Wohnung und ohne Licht zu machen in Richtung Büro zum Telefon. Und weil die Verbindungstüre sonst nie geschlos­sen war – klirrr … Schrei … – hatte glatt ver­ges­sen, dass da noch ein Hindernis kommt!

Missgeschick

Ich habe mit dem Fuss die geschlos­sene Türe gespürt, sofort mit der rech­ten Hand nach der Türfalle gegrif­fen – und mit dem Schwung des Körpers den Ellenbogen gegen und durch das Glas der Türe gedrückt. Im Schrecken des Klirrens habe ich den Kopf hoch­ge­zo­gen – ja, und damit hatte ich mir die Nasenspitze abgeschnitten!
Mein Sohn Michael führte mich zum zufäl­li­ger­weise noch anwe­sen­den befreun­de­ten Arzt im Hause. Da seine Assistentin nicht mehr in der Praxis war, hat mich der Mediziner ins Kantonsspital gefah­ren. Eine Ärztin und ihr Assistent leis­te­ten eine Superarbeit und die Nasenspitze, wel­che nur noch an einer Hautfalte hing, mit über 20 fei­nen und prä­zi­sen Stichen wie­der an ihren alten Ort posi­tio­niert und angenäht.
In der nächs­ten Zeit habe ich aus Rücksicht auf die Menschen um mich meine Nase locker in Gaze ein­ge­packt. Und lange habe ich gebangt, dass das schwarze Etwas da vorne wie­der anwächst. Mit viel Salbe und noch mehr Hoffnung habe ich täg­lich mei­nen Zinggen gepflegt. Etliche ärzt­li­che Kontrollen im Kantonsspital mit posi­ti­ven Befunden lies­sen mich wei­ter hof­fen. Nach rund zwei Monaten sah man schon fast nichts mehr.
Wer es nicht weiss, dem fällt heute nur auf, dass mein rech­tes Nasenloch ein klein wenig grös­ser ist. Mittlerweile sind auch alle Nerven wie­der nach­ge­wach­sen, so dass ich die Lufttemperaturen auch wie­der an der Spitze mei­nes Gesichtserkers wahrnehme!
Aber etwas fehlt noch an der Geschichte: durch mei­nen Schrei und dem Klirren aus dem Bett geris­sen haben meine Frau und die Tochter nach dem ers­ten Schrecken die Scherben weg­ge­räumt. Dabei wur­den Sie von Michael über mei­nen Zustand infor­miert. Als ich um 23:30 Uhr das Spital ver­liess, war natür­lich auch das Volleyballtraining längst vorbei.….
Am Samstag Morgen habe ich die Kamera aus dem Schrank geholt und die Türe auf­ge­nom­men. Am übrig geblie­be­nen Glasbogen oben (beim Blutfleck) habe ich mir die Nasenspitze abgeschnitten.
Weshalb hier eine bil­lige Glasscheibe drin war, wis­sen wir nicht. Aber auf alle Fälle hat der Schreiner in der Folgewoche eine sichere Kunststoffscheibe eingepasst.
Und einen wei­tere Auswirkung hat die­ser Vorfall. Zum Schutze gegen zu viel Sonne bzw. Sonnenbrand auf der Nase musste ich drei Sommer lang eine Dächlikappe tra­gen. Dies mache ich heute noch .…
Die Polaroid-​Fotos mei­ner Nase wur­den mir freund­li­cher­weise vom Aerzteteam vom Kantonsspital St. Gallen zur Verfügung gestellt.